Englisch in der Grundschule

Durch die Globalisierung sind wir heute nicht mehr einfach nur Angehörige eines Landes, sondern auch Europäer und Weltenbürger. Die wichtigste Voraussetzung, um sich später mit ausländischen Kollegen unterhalten zu können, ist eine gemeinsame Sprache. Daher wird seit einigen Jahren bereits in den ersten Schuljahren Englisch unterrichtet - in den meisten Bundesländern ab der dritten Klasse, nur in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz bereits ab dem zweiten Halbjahr der ersten Klasse.

Englisch schon so früh: Macht das Sinn?

Je jünger Kinder sind, wenn sie eine Fremdsprache lernen, desto leichter fällt es ihnen. Vor allem haben sie einen großen Vorteil gegenüber älteren Schülern: Sie sind noch sehr unbefangen. Sie nehmen es nicht persönlich, wenn man ihre Aussprache korrigiert. Somit haben junge Kinder weniger Hemmungen, die Sprache auch aktiv anzuwenden und beteiligen sich am Unterricht durch Mitarbeit. Trotzdem solltet Ihr nicht zu viel vom Englischunterricht in der Grundschule erwarten. Bitte zwingt Euer Kind zuhause nicht zur Anwendung der Sprache, wenn es nicht möchte. Versucht lieber, die Sprache spielerisch in den Alltag einzubauen. Dabei können Belohnungen wie beispielsweise ein neuer Schulranzen oder das passende Schulzubehör wahre Wunder bewirken. Es gibt jedoch durchaus kritische Stimmen, die bemängeln, dass die Lehrmethoden an den Grundschulen nicht einheitlich gestaltet sind. Während die Schüler von Schule A bereits schreiben und erste Grammatik auf Arbeitsblätter und in ihr Heft notieren, haben sich die Schüler von Schule B bisher nur mit Singen, Reimen und Spielen beschäftigt. Ebenso gibt es unterschiedliche Materialien und Lernhilfen, mit denen der Unterricht gestaltet wird. Somit muss der Englischunterricht an den weiterführenden Schulen fast von Null beginnen, damit auch die weniger gut vorbereiteten Kinder nicht den Anschluss verlieren. Zudem sind die unterrichtenden Lehrer an Grundschulen häufig keine ausgebildeten Englischlehrer. Voraussetzung ist lediglich ein wenige Tage dauerndes Seminar zur Vorbereitung.

Wie ist der Englischunterricht gestaltet?

Der Unterricht soll den Grundschülern anfangs die Sprache näherbringen und einen gewissen Grundwortschatz erarbeiten. Daher wird viel mit Liedern, Reimen und Spielen gearbeitet. Die Grundschüler sollen vor allem mit Vokabeln konfrontiert werden, denen sie in ihrem Alltag begegnen können, zum Beispiel sister, brother, house, cats and dogs, dinner usw. Zudem sollten Besonderheiten der Fremdsprache angesprochen werden, also zum Beispiel „th“, „ou“, „oa“, „sh“ und „oo“. Idealerweise können sich die Kinder am Ende der Grundschulzeit in Alltagssituationen mit einfachen Worten verständlich machen.

Wie könnt Ihr Euer Kind fördern?

Um Eurem Kind die Sprache nahezubringen, könnt Ihr es im Alltag immer wieder auf englische Worte aufmerksam machen. Auch könnt Ihr Vokabeln einfließen lassen, zum Beispiel gibt es „breakfast“ statt Frühstück, Euer „dog“ statt dem Hund muss rausgeführt werden oder das Kind soll mal seine „sister“ statt der Schwester zum Essen rufen. Tut sich Euer Nachwuchs mit den Vokabeln schwer, könnt Ihr in der Wohnung Zettel aufhängen, auf denen das übersetzte Wort steht, also zum Beispiel am Tisch einen Zettel mit „table“. Oder Ihr guckt einfach mal einen amerikanischen oder britischen Lieblingsfilm der Kinder im Originalton an oder blättert durch englischsprachige Cartoons.